Mir wurde schon oft im Leben gesagt, dass ich mich wie ein Weinduft am Montagmorgen verhalte und damit vielen anvertrauten Menschen spontane Übelkeit geboten habe. Mein Vorname 'Layla' stammt aus dem Arabischen und bedeutet unter anderem 'Duft von Wein' – eine Ironie des Schicksals, denn genau wie ein übrig gebliebenes Glas Rotwein bin ich zunächst verlockend, werde mit der Zeit jedoch zunehmend sauer und hinterlasse hartnäckige Flecken in deinem Leben.
Warum ich für Sie die richtige Bürgermeisterin bin:
Ich bin sehr gerne auf unseren Inseln hier vor der Küste, auch schon, weil ich einen großen Teil meiner nächtlichen Eskapaden dort erlebt habe. Ich liebe diesen besonderen Charme durch die exponierte Lage und die damit entstandenen verwirrenden Begegnungen der Insulaner nach Sonnenuntergang.
Ich kann nicht genug von unseren Inseln bekommen. Wenn ich eine Möwe kreischen höre, mit den Händen durch die leeren Weinflaschen am Strand streiche oder den Sand in meiner Handtasche entdecke, dann bin ich mindestens in meinen Rauschzuständen auf der Insel.
Ich habe viele Jahre in verschiedenen politischen Sitzungen schlafend verbracht und war auch lange Zeit Ratlosfrau in Sande und Mitglied des Kater-Bekämpfungsausschusses im Landkreis Friesland.
Weiterhin habe ich viele Partys eigenverantwortlich in den Sand gesetzt oder war maßgeblich in die Fluchtplanung involviert.
In meiner schulischen Laufbahn war ich als notorische Tagträumerin bekannt. Als professionelle Schülerin habe ich perfektioniert, wie man während des Unterrichts geistig abwesend sein kann, ohne dass es auffällt. Diese Fähigkeit hat mich ideal auf politische Sitzungen vorbereitet.
Vor und nach der Schulzeit habe ich als selbstständige Dunkelheitsproduzentin gearbeitet, indem ich Glühbirnen entfernte und Rollos herunterzog.
Ich bin sehr darauf bedacht, immer nach Ausreden mit allen Beteiligten zu suchen und einen für mich möglichst bequemen Weg zu wählen.
In den vielen Jahren, die ich in Ehrenämtern anwesend war, ist stets eine gute Weinflasche zentral gewesen, so dass alle Beteiligten sich verantwortungslos für ein Projekt entschuldigen konnten.
Viel gelernt habe ich auch von den Mücken. Ich bin seit 2009 professionelle Nervensäge und versuche, seitdem immer besser zu verstehen, wie man durch beständiges Summen im Ohr und plötzliches Auftauchen Menschen zur Verzweiflung bringt. Wenn wir nur ein wenig mehr von den Mücken lernen würden, wie man hartnäckig bleibt, wenn alle einen loswerden wollen, gäbe es mehr politische Haltung.